Stefan ist IDM Superstock600 Meister 2019!

Auch ohne Taschenrechner im Gepäck sichert sich Stefan Ströhlein im holländischen Assen mit zwei souveränen Rennen, vorzeitig den Meistertitel. Mit jetzt 54 Punkten Vorsprung und noch zwei ausstehenden Rennen in Hockenheim ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen.

Freitag, freie Trainings und Q1:
Das typisch, sehr durchwachsene und gemischte Wetter in Assen begrüßte die Fahrer am Freitag. Dazu kam, dass durch die weite Entfernung nach Holland, Stefan auch seit einem Jahr nicht mehr auf der Strecke unterwegs war. Daher waren einige Runden zur Eingewöhnung gut, der Speed passte und die erste Grundabstimmung des Fahrwerks ebenso. Am Abend fand auch gleich das erste Qualifying statt, P4 war das Resultat. Für die Tatsache, dass die Niederländer auf ihrem heimischen Kurs natürlich sehr gut unterwegs waren, passte der vierte Platz in der provisorischen Startaufstellung.

 

Samstag, 2. Qualifying und erstes Rennen:
Im zweiten Qualifying am Samstag kam nach wenigen Minuten der Regen und es war nur ein paar Fahrern möglich ihre Zeit vom Freitag zu verbessern. Für den selbstständigen Zweiradmechanikermeister aus Rothenburg änderte sich nichts, somit verblieb er auf der vierten Startposition in der zweiten Reihe.

 

Das erste Rennen am Samstag, so wollte es der Wettergott, sollte im Regen stattfinden. Allerdings war davor noch etwas Durcheinander angesagt. Denn auf dem Weg in die Startaufstellung verlor ein Fahrer der Supersport600 Klasse Öl und verteilte dies auf der Strecke. Somit war ein Start nicht möglich, da man zuerst die Strecke reinigen musste. Parallel dazu trocknete die Strecke ab, wenngleich auch noch ein paar nasse Stellen übrig blieben. Dies erschwerte die ganze Geschichte natürlich erheblich. Ströhlein kam mit einem guten Start gut weg und konnte zu Beginn auch mit der Spitzengruppe mithalten, sah dann aber relativ schnell, dass er dieses Tempo nur mit erhöhtem Risiko halten konnte. Daher entschloss er sich gegen Rennmitte dazu sich etwas zurückzuhalten, was ihm sichtlich schwerfiel. Aber mit dem Blick auf die Meisterschaft war es die Vernunft, die den Wunsch nach dem Sieg etwas zurückhielt. Auf dem Weg zur letzten Schikane wollte er noch Jan Schmidt auf dem vierten Platz angreifen, aber dabei rutschte ihm fast noch das Vorderrad weg und anstatt sich um einen Platz zu verbessern, musste er sich mit dem 6. Platz zufriedengeben. Aber dafür hatte er damit einen weiteren Schritt zum Titel gemacht.

 

Sonntag, der Tag des Meistertitels
Das WarmUp verlief nicht wie gewohnt. Die etwas in die Jahre gekommene Yamaha funktionierte sonst immer sehr zuverlässig, aber jetzt bekam sie plötzlich Aussetzer. Mit der gewohnten Kompetenz war der Fehler aber schnell gefunden: Der Sensor zur Unterbrechung des Schaltvorganges war defekt. Einen Ersatzsensor hatte man nicht dabei, ohne Sensor ins Rennen zu gehen wäre zu gefährlich gewesen. Aber dank der tollen Gemeinschaft der Rennfahrer untereinander war es Konkurrent Bastian Ubl, dem es nicht möglich war am Rennen teilzunehmen, der Stefan kurzerhand seinen Sensor zur Verfügung stellte. Durch den Defekt stieg natürlich auch die Nervosität, denn ein technischer Ausfall im Rennen wäre zu diesem Zeitpunkt schlecht gewesen.

 

Mit einem sauberen Start konnte der Rothenburger Anfangs der Spitzgruppe gut folgen. Richtig mitmischen wäre aber nur mit erhöhtem Risiko möglich gewesen. Daher kam, wie auch am Vortag, die Entscheidung weniger Risiko aber die Meisterschaft sichern. Als Stefan im Rennverlauf von Moritz Jenkner überholt wurde, hängte er sich an dessen Heck und zusammen versuchten sie die Lücke zu Jan Schmidt auf dem dritten Platz zuzufahren, was aber nicht gelang. Allerdings plante Stefan in der letzten Schikane das gleiche Manöver wie im Rennen zuvor und diesmal gelang es auch. Somit konnte er Moritz Jenkner noch überholen und sicherte sich damit den vierten Platz und zugleich auch den Meistertitel!
 

Stefan Ströhlein:
„Das Wochenende von Assen war von den Rennergebnissen zwar nicht so wie ich es mir vorgestellt habe, aber dafür habe ich mir den Meistertitel in der Superstock600 Klasse gesichert. Darüber freue ich mich riesig und möchte mich in diesem Zuge auch bei allen Unterstützern, Freunden und Fans herzlich bedanken, ohne die das nicht möglich wäre. Das Wochenende in Assen war schon alleine durch das Wetter nicht einfach und dann noch der Defekt, das war eine tolle Leistung die wir zusammen geschafft haben. Generell möchte ich zum Wochenende sagen, dass ich zwar „ohne Taschenrechner im Kopf gefahren bin“ aber trotzdem der Titel natürlich immer in den Gedanken war. In den Rennen habe ich es geschafft cool zu bleiben und es nicht zu übertreiben, das hat mir letztendlich den vorzeitigen Meistertitel gesichert. Jetzt freue ich mich auf die letzten beiden Rennen in Hockenheim, da werde ich wieder richtig locker Motorradrennen fahren.“
 

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