Stefan Ströhlein bei der Langstrecken-WM in Malaysia

Das erste Rennen außerhalb Europas war für den Rothenburger eine super Erfahrung. Der Meister der IDM Supersotck600 Klasse 2019 fuhr am vergangenen Wochenende in Malaysia, bei den 8h von Sepang, zum ersten Mal bei einem Lauf der Motorrad-Langstrecken-Weltmeisterschaft mit. Ein Erlebnis, bei dem es schon vorher klar war, dass es etwas sehr Besonderes werden würde.

Die klimatischen Verhältnisse, die großen Namen in dem stark besetzten Starterfeld, das neue Umfeld, viele Dinge die man alle verarbeiten musste, was Stefan aber mit Bravour gelang. Er ging im kleinen familiären Team von Motobox Kremer an den Start, die schon während der laufenden Saison auf ihn aufmerksam wurden. Das Motorrad mit dem man ins Rennen ging war der Top-Sportler von Yamaha, die YZF R1. Technisch perfekt vom Team vorbereitet begann das „Wochenende“ bereits am Mittwoch, da das eigentliche Rennen am Samstag stattfand und am Freitag nicht gefahren wurde, da es sich um eine Veranstaltung handelte, bei der auch die Tourenwagen-Weltmeisterschaft „WTCR“ Ihre Rennen absolvierte. Ein Novum in der Geschichte beider Rennserien.

Der Start ins „Wochenende“:
In den freien Trainings war, neben dem extremen Klima, die wichtigste Aufgabe sich an die Strecke und das Motorrad zu gewöhnen. Dies funktionierte dann alles sogar besser als gedacht. Mit Ruhe und von der eher taktischen Seite her angegangen fand Stefan an der Strecke sofort gefallen. Auch mit der Kremer Yamaha R1 kam er, dank eines von Anfang an guten Basis-Setups gut zurecht und schon nach den ersten Kurven wusste er, das passt.

Das kleine private Team gut strukturiert und professionell in der Arbeit, hat schon sehr viel Erfahrung im Langstreckensport. Ein großer Vorteil für einen „Rookie“ wie Stefan Ströhlein, denn somit war er vom ersten Moment an gut aufgehoben und auch als neuer Fahrer im Team fühlte er sich sofort wohl.

Nach dem Qualifying:
Nach dem Qualifying und dem für Stefan ersten Training in der Nacht, stand man letztendlich mit einer Zeit von 2:11,917 Min. auf dem 39. Startplatz. Mit der Spitze des Feldes war dies natürlich nicht zu vergleichen, schließlich waren dort ganz andere Kaliber am Start: Die schnellste Rundenzeit (2:04,647 Min.) wurde von Franco Morbidelli, seines Zeichens MotoGP Fahrer der Top-Klasse, gefahren, er bewegte zwar, wie auch das MotoBox Kremer Team, eine Yamaha YZF R1, diese wurde aber dazu auch noch vom Yamaha Werksteam eingesetzt. Aber genau dadurch wurde das Erlebnis in Malaysia für Stefan ja noch um einiges interessanter. Zusammen mit absoluten Top-Fahrern aus der Weltspitze am Start zu stehen ist schon etwas Besonderes.

Das etwas andere Langstreckenrennen:
Das Rennen war eigentlich über die Dauer von acht Stunden angesetzt. Allerdings machte hierbei das Wetter einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Denn ausgerechnet zum Start kam der bekannte Monsunregen, bei dem es unmöglich war ein reguläres Rennen zu fahren. So wurde zuerst hinter dem Safetycar gestartet, um es zu probieren. Allerdings stellte es sich dann heraus, dass ein Rennen unter solchen Bedingungen nicht möglich war und man unterbrach es. Beim zweiten Start hatte der Regen dann nachgelassen und die Bedingungen auf der Strecke waren auch fahrbarer, aber durch die lange Unterbrechung verkürzte sich das Rennen nun von den geplanten acht auf nur noch drei Stunden. Für ein privates Team wie Motobox Kremer war es natürlich schade, denn bei so einer Unternehmung freut man sich dann eigentlich schon, wenn man auch die komplette Distanz absolvieren kann. Denn das ist schließlich auch der Grund dafür, warum man sich diesen „Stress“ antut: Um auf der Rennstrecke möglich viel Spaß zu haben und dabei ein Langstreckenrennen zu fahren. Der Spaß und die gute Stimmung waren im Team trotzdem vorhanden, auch wenn man diesmal nicht so lange auf der Strecke fuhr. Drei Stunden sind für einen normalen Rennfahrer, wie Stefan es ist, zwar schon ziemlich lange, bei einem Team wie Motobox Kremer in der ist man allerdings längere Geschichten wie 8 oder auch 24 Stunden gewohnt.

Am Ende stand man dann auf dem 28. Platz in der Ergebnisliste, hatte kein technisches Problem, kam ohne Sturz durch und freute sich über den gelungenen Einstand von Stefan. Das Rennen selbst gewann das österreichische Yamaha Racing Team Austria (YART) mit einer ganz besonderen Leistung. Nachdem man zu Beginn des Rennens technische Probleme hatte und nach hinten durchgereicht wurde, fuhr der Ex-MotoGP Fahrer Niccolo Canepa die kompletten drei Stunden durch und sicherte dem Team, den schon verloren geglaubten Sieg, doch noch.

Stefan Ströhlein über das Abenteuer Malaysia:
„Das erste Mal außerhalb Europas ein Rennen zu fahren ist schon etwas ganz Besonderes. Die Zeitumstellung, das Klima, da muss man sich erst daran gewöhnen. Ich bin es aber eher taktisch angegangen, denn ich wollte die R1 nicht gleich im Kies versenken. Daher waren auch die Trainings am Mittwoch sehr wichtig und es stellte sich heraus, dass mir die Strecke gut lag und das Motorrad auch von Anfang an sehr gut passte. Man merkte halt schon, dass in dem kleinen Team von Manfred (Masche) Kremer aber trotzdem strukturiert und professionell gearbeitet wird. Die riesige Erfahrung aus den vielen Langstreckenrennen spürt man hier sofort. Im Gegensatz zu meinen kurzen Sprints, die ich sonst fahre, war es auch eine Umstellung auf die etwas andere Disziplin, was mir aber gut gelang. Das Rennen selbst war dann zwar auch nicht wirklich nach dem Geschmack der Langstrecke, aber wir beendeten es ohne Sturz oder technische Zwischenfälle. Ich möchte mich an dieser Stelle beim Team Motobox Kemer um Manfred (Masche) Kremer sowie Georg Haas noch mal herzlich bedanken, dass sie mir diese Möglichkeit bei einem solchen Event dabei zu sein, gegeben haben. Ich wünsche dem Team weiterhin viel Erfolg in der EWC.“

Und was passiert 2020?
Die sehr lange Saison 2019 ist für Stefan nun vorbei. Jetzt gilt es, sich für 2020 vorzubereiten und im neuen Jahr dann mit frischem Elan wieder anzugreifen. Über das wie, wo und womit, werden wir im neuen Jahr berichten.

Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack was für 2020 auf dem Plan steht:

Stefan und sein Team bedanken sich auf diesem Wege nochmal für die Unterstützung und wünscht allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

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